Innovationen für den digitalen Wandel in Nordrhein-Westfalen
Neue IT-Technologien in der Verwaltung
- Unternehmen und Verbände
- Behörden
- Privatpersonen
Neue Technologien und Innovationen sind von entscheidender Bedeutung für den digitalen Wandel. Sie verändern die Informationstechnik fortwährend und geben Impulse für die Qualität öffentlicher Dienstleistungen.
Digitale Werkzeuge und Technologien werden immer facettenreicher und leistungsfähiger. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen verfolgt das Ziel, Chancen und Risiken neuer digitaler Technologien rechtzeitig zu erkennen und durch zielgerichtete Anwendungen optimal zum Wohle aller nutzbar zu machen.
Dazu gehören etwa digitale Schlüsseltechnologien wie Cloud Computing, Künstliche Intelligenz, Data & Process Mining und Automation oder Blockchain, deren Einsatz in zunehmend komplexen digitalen Ökosystemen zu gestalten ist. Dabei werden grundlegende Rahmenbedingungen, zum Beispiel aus dem Datenschutz oder der Informationssicherheit, von vornherein mitgedacht.
Sicherheit in der
Informationstechnik
Ein sicherer Einsatz der Informationstechnik ist bei der Abwicklung der Geschäftsprozesse in der öffentlichen Verwaltung unverzichtbar. Vor dem Hintergrund der aktuellen Bedrohungslage hat die Absicherung der Informationstechnik stark an Bedeutung gewonnen.
Das in Nordrhein-Westfalen seit vielen Jahren eingeführte IT-Notfallteam (Computer Emergency Response Team Nordrhein-Westfalen – CERT NRW) ist mit den korrespondierenden Stellen im Bund und in den Ländern bestens vernetzt. Die gegenseitige Unterstützung durch den Austausch von Informationen und Erfahrungen sichert die Landesverwaltungen bestmöglich ab. Heute kann man den Bedrohungen einer vernetzten Welt nur durch Bildung von Netzwerken gleicher Interessen widerstehen.
Digitale Souveränität der
IT der öffentlichen Verwaltung
Mit zunehmender Digitalisierung steigt auch die Abhängigkeit von der IT in der Verwaltung. Dabei besteht auch die Gefahr, die Kontrolle über die eigene IT zu verlieren und den notwendigen Informations- und Datenschutz nicht mehr gewährleisten zu können. Wenn die digitale Souveränität nicht ausreichend gewahrt ist, kann die Handlungsfähigkeit eingeschränkt werden. Sie ist daher für die öffentliche Verwaltung zentral und fortlaufend zu evaluieren sowie bei Entscheidungen zu berücksichtigen.
Auf Initiative Nordrhein-Westfalens hat der IT-Planungsrat 2019 die Arbeitsgruppe „Cloud Computing und Digitale Souveränität“ als länderoffene AG eingerichtet, die Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit Hessen und dem Bundesministerium des Inneren und für Heimat leitet. Damit ist der Rahmen für die Koordination des Themas digitale Souveränität in der öffentlichen Verwaltung geschaffen.
In der Folge haben Bund, Länder und Kommunen mit einem gemeinsamen Eckpunktepapier beschlossen, die digitale Souveränität der öffentlichen Verwaltung zu stärken. Dieses Vorhaben wurde in der Strategie zur Stärkung der digitalen Souveränität der IT der öffentlichen Verwaltung weiter konkretisiert und mit strategischen Zielen, Lösungsansätzen und Maßnahmen zur Umsetzung untermauert.
Einen weiteren Meilenstein stellt die gemeinsame Deutsche Verwaltungscloud-Strategie dar. Sie verfolgt den Ansatz, die Rechenzentren der deutschen Verwaltungen mittels Cloud-Technologie miteinander zu koppeln. Die erforderlichen Entwicklungen und die Festlegung der Standards und Schnittstellen erfolgen im Rahmen der Arbeitsgruppe, in der sich zahlreiche Vertreter von Bund, allen Ländern sowie den Kommunen engagieren. Mit der Umsetzung gemeinsamer technischer und strategischer Anforderungen kann die Wiederverwendbarkeit von Anwendungen ermöglicht, die Abhängigkeit von einzelnen Lösungen und Anbietern vermieden und die gemeinsame Marktmacht gestärkt werden. Der angestrebte Multicloud-Ansatz sieht dabei nicht nur eine Kopplung der Verwaltungsclouds, sondern auch eine Anbindung von Public-Cloud-Angeboten vor – zu den Bedingungen der Verwaltung. Zurzeit werden in einem Umsetzungsprojekt erste zentrale Komponenten in der Deutschen Verwaltungscloud aufgebaut und geeignete Softwareangebote ermittelt.
Digitale Identitäten
und Nachweise
Die Bedeutung von neuen digitalen Identitäten ist für Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung sehr groß. Aus diesem Grund hat das Bundeswirtschaftsministerium das Förderprojekt „Schaufenster sichere digitale Identitäten“ initiiert. Das Land Nordrhein-Westfalen ist dem Konsortium IDunion als assoziierter Partner beigetreten.
Dieses Signal soll deutlich machen, dass Nordrhein-Westfalen auch im Bereich digitaler Identitäten mit neuen Lösungsansätzen für das E-Government, hier im Kontext der europäischen Bestrebungen wie EBSI, vorangeht. Die Technologie „Self Sovereign Identity (SSI)“, bei der nicht nur die Zielrichtung einer „Identitätslösung wie des neuen Personalausweises“ im Vordergrund steht, sondern auch Nachweise unterschiedlicher Herkunft (Impfausweis, Führerschein, Bescheinigung der Zuverlässigkeit etc.) bei Bürgerinnen und Bürgern gespeichert und in Geschäftsprozessen vorgelegt werden können, könnte zukünftig in vielerlei Hinsicht sinnvoll einsetzbar sein.
Ein Zusammenschluss aus Verbänden, staatlichen Institutionen und Unternehmen haben es sich zum Ziel gesetzt, das Zeugniswesen zu digitalisieren und dabei fälschungssicher und arbeitseffizienter zu gestalten. Dazu wurde die Community „Netzwerk Digitale Nachweise“ (NDN) gegründet. Das erstellte Whitepaper fasst die Ergebnisse der bisherigen Analyse- und Diskussionsphase zusammen.
Technische Grundlage der Bestrebungen war bis jetzt die Blockchain, die primär als Speicher von Hash-Werten, also einer Prüfsumme der digitalen Zeugniskopie, benutzt wird. Der Ansatz ist jedoch nicht auf die Blockchain beschränkt und wird auch mit alternativen Technologien, wie dem Einsatz qualifizierter Signaturen, geprüft.
Das Konzept soll in einem erweiterten Kreis von Schulen, Hochschulen, Ministerien und Unternehmen validiert werden und zu einem Standard für eine deutschlandweite Lösung führen.
2020 belegte das NDN den ersten Platz beim eGovernment-Wettbewerb 2020 als bestes Kooperationsprojekt. Das NDN beschäftigt sich aktuell auch mit einer weiteren neuen Technologie, den „Nachweisen als Verifiable Credentials“. Dies geschieht in enger inhaltlicher und personeller Verzahnung mit der European Blockchain Service Infrastructure (diploma) und auch dem Projekt „IDunion“ im Förderprojekt „Schaufenster sichere digitale Identitäten“. Dabei soll es nicht nur um den Bereich Schule und Bildung in Form von Zeugnissen gehen. Auch andere Formen von Nachweisen, z. B. Zugangserlaubnis zu Liegenschaften (Bundeswehr/Chemieparks) werden mit dem Ziel betrachtet, auf papiergebundene Besucherscheine zu verzichten.
Beachtung hat das Whitepaper des NDN im Kontext des OZG-Themenfelds „Bildung“ gefunden. Aktuell wird der bundesweite Einsatz dieser Lösung geprüft. Auf Grundlage des Whitepapers vom NDN wurde das Projekt „DIGIZ NRW“ unter Leitung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen und unter Beteiligung der Ministerien für Schule und Bildung sowie Kultur und Wissenschaft gestartet, um diese Lösung zu prüfen. Weitere Beteiligte sind Universitäten (TU Köln, RWTH Aachen und Fernuni Hagen) sowie die Stiftung für Hochschulzulassung. Mit der Initiative sollen sowohl Schulzeugnisse als auch Abschlusszeugnisse in Handwerk, Industrie und Handel bestätigt werden. Bereitgestellt wird DIGIZ NRW durch die Bundesdruckerei. Der Feldtest, den NRW im Jahr 2021 durchgeführt hat, konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Anfang 2023 wurde bereits der zweite Feldtest begonnen. Neben der Erweiterung des Teilnehmerfeldes kommen dabei auch alternative Technologieansätze zum Einsatz, um die bestmögliche Lösung für einen späteren Realbetrieb zu ermitteln.
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