Eine Datenbahn
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Kommunales, Digitalisierung

Besser Vernetzt, besser für Bürgerinnen und Bürger

Digitale Modellregionen

Die Landesregierung baut fünf digitale Modellregionen auf. Sie haben die große Chance, durch den Einsatz der Digitaltechnik schneller, besser und attraktiver zu werden.

  • Behörden

Im Sommer 2018 hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen das Förderprogramm „Digitale Modellregionen in NRW“ gestartet. Ziel ist es, mit übertragbaren Lösungen im Bereich E-Government und innovativen Projekten mit der Wirtschaft im Bereich digitale Stadtentwicklung die Digitalisierung in den Regionen und Kommunen zusätzlich zu beschleunigen. Im Mittelpunkt der Programmumsetzung steht neben der Entwicklung und Umsetzung digitaler Pilotprojekte auch der kontinuierliche Austausch mit den Kommunen in Nordrhein-Westfalen.

E-Government

Im Schwerpunkt E-Government geht es darum, das serviceorientierte Handeln in der digitalen Verwaltung voranzutreiben, eingebettet in die rechtlichen Vorhaben und die Open-Government-Strategie des Landes. Durch die enge Zusammenarbeit mit KDN (Dachverband aller kommunalen IT-Dienstleister in Nordrhein-Westfalen) und d-NRW werden die Projekte von Beginn an für die Übertragbarkeit auf andere Kommunen optimiert und landesweit kommuniziert. Die Förderrichtlinie „Digitale Modellregionen“ schreibt zur Sicherstellung der Übertragbarkeit u.a. vor, dass Projekte so ausgerichtet sein müssen, dass sie verbindliche IT- und Schnittstellenstandards des Bundes und des Landes nach den Vorgaben des IT-Planungsrates und des IT-Kooperationsrates NRW einhalten (vgl. Förderrichtlinie). Die Interoperabilität mit den Portalangeboten des Landes ist ebenfalls zu berücksichtigen. So werden zum Beispiel die entwickelten Fachanwendungen für die Bürgerportale den Kommunen landesweit zur Verfügung stehen. Ein Überblick zu den Projekten mit dem jeweiligen Umsetzungsstand und den Ansprechpersonen sowie zu Veranstaltungen finden Sie auf den Seiten von Interkommunales NRW.

 

Digitale Stadtentwicklung

Im Bereich digitale Stadtentwicklung werden die Modellregionen langfristig wirkende Smart-City-Lösungen in enger Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Verbänden, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltungen entwickeln, neue Technologien in der Praxis testen und etablieren. Best Practices sollen schnellstmöglich auch auf andere Kommunen im Land übertragen werden. Dazu zählen beispielsweise die Bereiche smarte Mobilität, Energie-Klima-Umwelt, smarte Gesundheit, Wissenstransfer und Start-ups, E-Handel, Sicherheit, Menschen mit Behinderung, Alter und Pflege oder Smart Home. Ein stetiger Wissenstransfer zu Smart-City-Projekten mit allen Kommunen in Nordrhein-Westfalen wird durch die Begleitforschung organisiert.

Nachahmung möglich und erwünscht

Die Betonung beim Förderprogramm liegt auf „Modell“ – entscheidend ist die Übertragbarkeit. Es entstehen Ergebnisse, die nicht nur von außen besichtigt, sondern auch konkret in den anderen Städten und Gemeinden des Landes angewandt werden können. Was in den Modellregionen erarbeitet wird, steht zum Beispiel bei den neu entwickelten Serviceportallösungen in Form von standardisierten und lizenzfreien Komponenten allen anderen Kommunen zur Anwendung zur Verfügung. Nach dem Start der meisten Projekte liegen bereits jetzt über 270 Anfragen von Kommunen und anderen Organisationen zu den unterschiedlichen Lösungen vor (Monitoring März 2020).

Je nach Projekt können konkrete Konzepte, Bausteine bzw. lizenzfreie Lösungen nachgenutzt und bei Bedarf selbst an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden.

Voneinander lernen

Die Mittel des Förderprogramms „Digitale Modellregionen in NRW“ fließen sowohl in die Entwicklung und Umsetzung digitaler Pilotprojekte wie auch in die Begleitung und Evaluierung dieser. Zudem profitieren die Kommunen im Land von Netzwerk- und Transferveranstaltungen und können zusätzlich mit individuellen Kommunalworkshops ihre eigenen digitalen Initiativen konkretisieren.

Spannende Projekte

Insgesamt wurden dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen 110 Anträge vorgelegt. Die Ideen stammen aus vielfältigen Themenbereichen und können sowohl dem E-Government als auch dem digitalen Städtebau zugeordnet werden. Bisher konnten 5 Projektbüros und 67 Projekte mit der Umsetzung bereits beginnen. Mit rund 73 Millionen Euro Landesfördermitteln und dem Eigenanteil der Zuwendungsempfängerinnen und -empfänger werden insgesamt über 100 Mio. Euro an förderfähigen Gesamtinvestitionen bereitgestellt.

Kooperativ Innovativ

Um die geförderten Projektergebnisse weiterzuentwickeln und in die Fläche zu tragen, ist es wichtig, den interkommunalen Austausch und die Zusammenarbeit aus- und aufzubauen – also vor allem Kooperativ Innovativ zu sein. Unter diesem Motto hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung auf der Smart Country Convention 2023 vom 7. – 9. November 2023 in Berlin gemeinsam mit  17 aus Landes- aber auch Bundesmitteln geförderten nordrhein-westfälischen Kommunen innovative Smart-City- und kommunale E-Government-Projekte „made in NRW“  vorgestellt.

Einige Impressionen  von der Messe finden Sie hier:

Auch wenn die Smart Country Convention bereits beendet ist, kann weiterhin eine virtuelle Messepräsenz des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung besucht werden, um sich von den Projektvorstellungen der mitwirkenden Kommunen und der digitalen Modellregionen Nordrhein-Westfalens inspirieren zu lassen:

Digitale Messe besuchen

Modellprojekte
in den Modellregionen

Die Leitkommune Stadt Soest mit den beteiligten Städten Iserlohn und Lippstadt sowie Kreis Soest (Regierungsbezirk Arnsberg): Die Kern-Stadt wird im Rahmen eines Projektes vollständig dreidimensional erfasst. Dabei ist eine sehr große Menge an Detaildaten zu erheben. Diese Daten werden zum einen der Verwaltung bei bestimmten Entscheidungsprozessen helfen, z.B. bei Grundstücks- und Bauangelegenheiten und zum anderen können sie Rettungskräften wie Sanitäterinnen und Sanitätern, Polizei und Feuerwehr als schnelle Orientierungshilfe in Notfalleinsätzen dienen. Weitere Nutzungsmöglichkeiten sind auch im wirtschaftlichen Bereich denkbar, etwa für Immobilienunternehmen, Architekturbüros oder Handwerksbetriebe, die die Daten z.B. für die Erstellung von Kostenvoranschlägen verwenden können - und zwar, ohne teure Arbeitszeit durch Vor-Ort-Besichtigungen einsetzen zu müssen.

Die Leitkommune Stadt Paderborn mit den beteiligten Städten Bielefeld und Delbrück sowie Kreis Paderborn (Regierungsbezirk Detmold): Mit einer zentralen Datenplattform entwickelt Paderborn unter anderem eine interaktive Smart-City-Plattform sowie ein Open Data Portal für alle Bürgerinnen und Bürger und Gesellschaftsgruppen. Es soll insbesondere als zentrale Basis zur Entwicklung digitaler Services aus dem Bereich Smart City fungieren. Hierzu werden zunächst fünf Fallbeispiele im Rahmen des Projektes umgesetzt: OpenData, Mobilität, Sicherheit mit IoT sowie Tourismus und Bürgerzusammenarbeit. Die Entwicklungen werden am Ende allen Kommunen im Land lizenzfrei zur Verfügung stehen. Dank des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz soll der Verkehrsfluss an der Schlosskreuzung in Paderborn nicht nur im Straßenbereich gesteuert und optimiert werden, Passanten und Fahrradfahrer werden ebenfalls dynamisch berücksichtigt. Mit der Entwicklung und Implementierung neuer Steuerungsalgorithmen sollen zusätzlich Schadstoffimmissionen gesenkt werden.

Die Leitkommune Stadt Aachen mit der beteiligten Städteregion Aachen (Regierungsbezirk Köln): Aachen entwickelt gemeinsam mit Gelsenkirchen und Paderborn ein Verbundprojekt zum Thema Blockchain, Projekttitel „govchain nrw“. Das Projekt soll helfen, sichere, effektive, effiziente und gebrauchstaugliche Anwendungen in eine NRW-weite kommunale Blockchain-Infrastruktur zu implementieren. Beispiele für Anwendungen: Verwiegeprozesse bei Müllfahrzeugen, Registerauskünfte und Datenaustausch.

Die Leitkommune Stadt Wuppertal mit den beteiligten Städten Solingen und Remscheid (Regierungsbezirk Düsseldorf): Die Region ist ein wichtiger Standort für Automobilzulieferer und bereits heute ein Spitzenstandort in Bezug auf die Entwicklung KI-basierter Mobilität, besser bekannt als autonomes Fahren. Ein Konsortium aus Bergischer Universität, Stadt, Verkehrsbetrieben, Wirtschaftsförderungsgesellschaft und einem großen Automobilzulieferer hat sich zusammengefunden, um im Rahmen eines gemeinsamen Projektes dieses große Thema anzugehen. Die Bandbreite des Projektes ist enorm, neben den Lösungen für die elektrischen und elektronischen Anforderungen müssen Daten gesammelt und aufbereitet und die Besonderheiten des bergischen Städtedreiecks, wie enge Straßen und Steigungen/Gefälle, berücksichtigt werden. Die Einbindung des ÖPNV ist ebenfalls geplant. So werden u.a. neue und smarte Geschäftsmodelle für den ÖPNV entwickelt und erprobt. Neben einer breit angelegten Bürgerbeteiligung ist eine gezielte Bedarfs- und Erwartungsabfrage zu autonomen Angeboten bei der Stadtgesellschaft im bergischen Städtedreieck geplant.

Die Leitkommune Stadt Gelsenkirchen mit der beteiligten Stadt Bottrop und Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster): Stadtverwaltung, Westfälische Hochschule und ein junges Start-up-Unternehmen entwickeln die „Smartphone-Bürger-ID“. Eingebunden ist auch die Stadt Aachen. Die Kooperationspartner entwickeln eine modellhafte Authentifizierungsmöglichkeit mittels Smartphone. Beispiele für Einsatzmöglichkeiten in der Initialphase: Bewohnerparkplätze und Authentifizierung beim Bewerberportal der Stadt. Um das Verfahren sicher zu gestalten, ist das renommierte Institut für Internet-Sicherheit der Westfälischen Hochschule von Anfang an beteiligt.

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