Ministerin Scharrenbach: Neue Kappungsgrenzen-Verordnung für Nordrhein-Westfalen – Einleitung der Verbändeanhörung
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung teilt mit:
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Verbändeanhörung für eine neue Kappungsgrenzenverordnung im Mietrecht eingeleitet.
Nach Paragraph 558 Bürgerliches Gesetzbuch kann in Bestandsmietverhältnissen die Miete um bis zu 20 Prozent innerhalb von drei Jahren bis zum Erreichen der ortsüblichen Vergleichsmiete erhöht werden (Kappungsgrenze). Wenn die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Mietwohnraum zu angemessenen Bedingungen in einer Gemeinde oder einem Gemeindeteil gefährdet ist, kann die Kappungsgrenze auf 15 Prozent abgesenkt werden.
Die Landesregierungen sind bundesgesetzlich ermächtigt, durch Rechtsverordnung Gebiete zu bestimmen, in denen die abgesenkte Kappungsgrenze gelten soll.
Der nun vorliegende Verordnungs-Entwurf sieht den Einbezug von 37 von 396 Städten und Gemeinden vor: 30 bisher einbezogene Städte fallen heraus, acht Städte werden neu einbezogen. Für 29 Städte soll die landesrechtliche Kappungsgrenze bestehen bleiben: Darunter befinden sich Köln, Düsseldorf, Münster, Bielefeld, Paderborn, Aachen, Bonn und Leverkusen. Die neue Verordnung soll zum 1. Juni 2019 in Kraft treten.
Die Landesregierung hat für alle 396 Städte in Nordrhein-Westfalen prüfen lassen, ob eine Anspannung der Wohnungsmärkte derart besteht, dass der Erlass einer neuen Kappungsgrenzen-Verordnung gerechtfertigt ist. Kriterien hierbei sind die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Mietwohnungen, angemessene Bedingungen bei der ausreichenden Versorgung der Bevölkerung mit Mietwohnungen und die besondere Gefährdung bei der ausreichenden Versorgung der Bevölkerung mit Mietwohnungen zu angemessenen Bedingungen.
„Bei der neuen Gebietskulisse haben wir genau hingeschaut, in welchen Gemeinden und Städten ein angespannter Wohnungsmarkt herrscht. Die Neueinteilung war notwendig, da die letzte Prüfung der 396 Städte und Gemeinden aus dem Jahr 2014 stammte. In der Zwischenzeit hat sich der Wohnungsmarkt regional zum Teil stark verändert. Die neue Auswertung wird auch Folgen für die Einstufung von Städten im Rahmen der Gebietskulisse der öffentlichen Wohnraumförderung haben: Die Städte Bielefeld, Bochum, Dortmund, Mülheim an der Ruhr, Solingen und Kleve werden zum 1. Juni 2019 höhergestuft, um die Investitionsbereitschaft im preisgebundenen Mietwohnraum zu erhöhen. Der beste Mieterschutz ist ein Mehr an Wohnungsbau in allen Segmenten“, sagt Ministerin Ina Scharrenbach.
Die von Seiten der Landesregierung vorgeschlagene Einstufung der Städte und Gemeinden in die neue Gebietskulisse basiert auf einem Gutachten des Instituts F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH, Hamburg.
Unabhängig von der Neueinstufung der Städte und Gemeinden werden die Kappungsgrenzenverordnung sowie die weiteren drei landesrechtlichen Mietverordnungen (Mietpreisbegrenzungsverordnung, Kündigungssperrfristverordnung, Umwandlungsverordnung) auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Dazu hat die Landesregierung ein sogenanntes Mantelgutachten öffentlich ausgeschrieben. Das Gutachten wird voraussichtlich im Frühjahr 2020 vorliegen. Nach Auswertung der Ergebnisse wird die Landesregierung über den weiteren Einsatz von mietrechtlichen Instrumenten entscheiden.
Hintergrund:
Vor Erlass einer neuen Verordnung ist eine Überprüfung der regionalen Wohnungsmarktsituation nicht nur in den Städten und Gemeinden, die bisher von der Verordnung erfasst sind, sondern in allen Städten und Gemeinden des Landes erforderlich. Es ist zu prüfen, ob eine Anspannung der Wohnungsmärkte derart besteht, dass der Erlass einer neuen Kappungsgrenzenverordnung gerechtfertigt wäre.
Anlage
Kommune |
Regierungsbezirk |
KappungsgrenzenVO |
Entwurf Kappungsgrenzen-VO |
Bad Sassendorf |
Arnsberg |
x |
|
Bochum |
Arnsberg |
|
x |
Dortmund |
Arnsberg |
|
x |
Soest |
Arnsberg |
x |
|
Regierungsbezirk Arnsberg
|
2 |
2 |
|
Bielefeld |
Detmold |
x |
x |
Paderborn |
Detmold |
x |
x |
Rheda-Wiedenbrück |
Detmold |
x |
|
Regierungsbezirk Detmold
|
3 |
2 |
|
Dinslaken |
Düsseldorf |
x |
|
Dormagen |
Düsseldorf |
x |
|
Düsseldorf |
Düsseldorf |
x |
x |
Emmerich |
Düsseldorf |
x |
|
Erkrath |
Düsseldorf |
x |
x |
Essen |
Düsseldorf |
|
x |
Geldern |
Düsseldorf |
x |
|
Grevenbroich |
Düsseldorf |
x |
|
Haan |
Düsseldorf |
x |
|
Hilden |
Düsseldorf |
x |
x |
Kamp-Lintfort |
Düsseldorf |
x |
|
Kempen |
Düsseldorf |
x |
|
Kevelaer |
Düsseldorf |
x |
|
Kleve |
Düsseldorf |
x |
x |
Langenfeld (Rhld.) |
Düsseldorf |
x |
x |
Meerbusch |
Düsseldorf |
x |
x |
Mettmann |
Düsseldorf |
|
x |
Moers |
Düsseldorf |
x |
|
Monheim |
Düsseldorf |
x |
x |
Mülheim an der Ruhr |
Düsseldorf |
|
x |
Neuss |
Düsseldorf |
x |
x |
Ratingen |
Düsseldorf |
x |
x |
Rommerskirchen |
Düsseldorf |
x |
|
Solingen |
Düsseldorf |
|
x |
Wesel |
Düsseldorf |
x |
|
Regierungsbezirk Düsseldorf
|
21 |
13 |
|
Aachen |
Köln |
x |
x |
Alfter |
Köln |
x |
x |
Bad Honnef |
Köln |
x |
x |
Bergisch-Gladbach |
Köln |
x |
x |
Bonn |
Köln |
x |
x |
Bornheim |
Köln |
|
x |
Brühl |
Köln |
x |
x |
Euskirchen |
Köln |
x |
|
Frechen |
Köln |
x |
x |
Hennef (Sieg) |
Köln |
|
x |
Hürth |
Köln |
x |
x |
Jülich |
Köln |
x |
|
Kerpen |
Köln |
x |
x |
Köln |
Köln |
x |
x |
Leverkusen |
Köln |
x |
x |
Niederkassel |
Köln |
x |
|
Overath |
Köln |
x |
x |
Rösrath |
Köln |
x |
x |
Sankt Augustin |
Köln |
x |
x |
Siegburg |
Köln |
x |
x |
Troisdorf |
Köln |
x |
x |
Wesseling |
Köln |
x |
x |
Regierungsbezirk Köln
|
20 |
19 |
|
Bocholt |
Münster |
x |
|
Bottrop |
Münster |
x |
|
Coesfeld |
Münster |
x |
|
Greven |
Münster |
x |
|
Gronau |
Münster |
x |
|
Haltern am See |
Münster |
x |
|
Lotte |
Münster |
x |
|
Münster |
Münster |
x |
x |
Ostbevern |
Münster |
x |
|
Raesfeld |
Münster |
x |
|
Rheine |
Münster |
x |
|
Senden |
Münster |
x |
|
Waltrop |
Münster |
x |
|
Regierungsbezirk Münster
|
13 |
1 |
Jürgensplatz 1
40219 Düsseldorf
Deutschland
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