Förder-WOW beim öffentlichen Wohnungsbau – Rekordergebnis für bezahlbares Wohnen in Nordrhein-Westfalen
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung teilt mit:
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, und Claudia Hillenherms, Vorstandsmitglied der landeseigenen Förderbank, der NRW.BANK, haben am Donnerstag, 22. Februar 2024, die Ergebnisse für die öffentliche Wohnraumförderung im Land Nordrhein-Westfalen für 2023 vorgestellt.
„Mit einem Gesamtergebnis von rund 2,1 Milliarden Euro Förderung für insgesamt 11.854 Wohneinheiten erreichen wir für 2023 ein Förder-WOW beim öffentlichen Wohnungsbau. Durch die öffentliche Wohnraumförderung wird Nordrhein-Westfalen zum ,place to bau´: Der Mietwohnungsneubau legt mit 68 Prozent auf 6.726 Wohnungen zu, bei den Eigentumsmaßnahmen haben wir sogar eine Zunahme von über 162 Prozent auf 1.557 Einheiten. Bei der Modernisierungsförderung haben wir eine bundespolitische Delle im Zusammenhang mit den ewigen Diskussionen um das Heizungsgesetz zu verzeichnen: Die Anzahl der Wohneinheiten in der Modernisierungsförderung geht leicht um 4,3 Prozent auf 2.641 Wohneinheiten zurück. Die Zahlen zeigen: Die öffentliche Wohnraumförderung ist der Fels in der Brandung bei dem derzeit stark im Sturm stehenden Immobilienmarkt. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat mit einer verlässlichen Förderung dafür gesorgt, dass Wohnungsneubauvorhaben, die ansonsten eingestellt worden wären, dennoch umgesetzt werden können. Auf Nordrhein-Westfalen können Eigentümer, Mieterinnen und Mieter bauen – aller Krisen zum Trotz“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Claudia Hillenherms, Vorstandsmitglied der NRW.BANK: „Die Wohnraumförderung ist und bleibt in Zeiten wie diesen von enormer Bedeutung für das bezahlbare Wohnen, für eine gute Wohnraumversorgung der Menschen und damit für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft. Mit den Förderprogrammen der NRW.BANK flankieren wir die öffentliche Wohnraumförderung im Bereich Wohneigentum, sodass wir für alle Einkommensgruppen etwas anbieten, um im Neubau aber auch im Bestandserwerb und vor allem in der energieeffizienten Sanierung mit guten Konditionen, vor allem günstigen Zinssätzen und langen Laufzeiten zu unterstützen.“
Sicher, sauber und bezahlbar: Neubau von öffentlich gefördertem Mietwohnungsbau auf Rekordniveau
Im Jahr 2023 konnte die Neuschaffung von mietpreisgebundenen Mietwohnungen von zuletzt 3.993 Wohneinheiten im Jahr 2022 um 68 Prozent auf 6.726 Wohneinheiten gesteigert werden. Hierfür wurden rund 1,48 Milliarden Euro bewilligt.
„Förder-Turbo gezündet: Mit einer Steigerung von 68 Prozent bei der Neuschaffung von geförderten Mietwohnungen können mehr Menschen in bezahlbare Wohnungen untergebracht werden. Denn: Wohnungspolitik ist soziale Daseinsvorsorge. Mit den Veränderungen in der öffentlichen Wohnraumförderung 2023 haben wir die richtigen Akzente gesetzt, denn: Zum Ende 2022 zeichnete sich bereits ein Rückgang bei den Baugenehmigungszahlen ab. Mit dem Mehr an öffentlich gefördertem Mietwohnungsbau unterstreichen wir unser Credo: Nordrhein-Westfalen fördert mit einem Rekordergebnis, was Mietwohnungsbau schafft. Durch einen verlässlichen Förderrahmen mit überzeugenden Konditionen haben wir den öffentlichen Wohnungsbau in schwierigen Zeiten attraktiv für Investorinnen und Investoren gemacht. Gewinner des Rekordjahres 2023 sind die Mieterinnen und Mieter in Nordrhein-Westfalen“, sagt Ministerin Scharrenbach.
Mehr Zuhause-Bauer dank der Eigentumsförderung
Die öffentliche Wohnraumförderung hat auch mehr Menschen in die eigenen vier Wände gebracht: Die Anzahl der öffentlich-geförderten Eigentumsmaßnahmen konnte in 2023 gegenüber 2022 um rund 162 Prozent gesteigert werden. 280,4 Millionen Euro werden für insgesamt 1.557 Wohneinheiten zur Verfügung gestellt. Und das nachhaltig: In 1.272 Fällen gilt „jung kauft alt“ - alte Häuser finden junge Familien. Bei 285 Eigentumsmaßnahmen wird der Neubau unterstützt. Im Vergleich zum Jahr 2022 wurden die Anzahl der Wohneinheiten damit um 162 Prozent gesteigert.
„Die öffentliche Wohnraumförderung ist ein Garant für ‚Zuhause-Bauer‘. Mit 162 Prozent mehr geförderten Wohneinheiten im Vergleich zum Vorjahr ist die Eigentumsförderung durch die Decke gegangen. Zum Jahresende 2022 zeichnete sich bereits ein Rückgang von Bauanträgen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Nordrhein-Westfalen wie bundesweit ab. In der öffentlichen Wohnraumförderung haben wir für 2023 dann die richtigen Akzente gesetzt: Wer in Nordrhein-Westfalen vom Eigenheim träumt, soll auch die Möglichkeit haben, in den eigenen vier Wänden aufzuwachen. Mit der öffentlichen Wohnraumförderung konnten wir 2023 zahlreichen Familien die Investition fürs Leben – das Eigentum –ermöglichen“, sagt Ministerin Ina Scharrenbach.
Neuer Klimaschutz für alte Häuser: Die öffentliche Modernisierungsförderung
Neben der Neuschaffung von Mietwohnungen zeigt sich auch der Bereich „Modernisierung“ als wichtiger Förderbaustein: Im Jahr 2023 wurden insgesamt 251,8 Millionen Euro für 2.641 Wohneinheiten (Modernisierung) bewilligt. Gegenüber 2022 wurden 118 Wohneinheiten weniger zur Modernisierungsförderung angemeldet.
„In der Modernisierungsförderung verzeichnen wir eine bundespolitische Heizungsgesetz-Delle: Über weite Strecken des Jahres zog sich die Diskussion mit massiver Verunsicherung der Eigentümerinnen und Eigentümer. Die Folge: Ein leichter Rückgang in der Modernisierungsförderung, weil Unsicherheit der Feind von Investition ist. In Nordrhein-Westfalen bringen wir das Zieldreieck aus Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit zusammen: Mit der Modernisierungsförderung kann Wohnraum fit für die barrierefreie Zukunft gemacht werden, CO2 nachhaltig eingespart werden und die Mieten bleiben bezahlbar.”, sagt Ministerin Scharrenbach.
Studi- und Azubi-Förderer: Mehr bezahlbares Wohnen für Auszubildende und Studierende
Beim Wohnen für Auszubildende und Studierende konnte eine Steigerung der bewilligten Neubaumaßnahmen um 150 Prozent erreicht werden – von 305 Wohnplätze in 2022 auf 785 Wohnplätze in 2023. Im Jahr 2023 wurden dafür insgesamt rund 77 Millionen Euro bewilligt.
„Mit dem Ergebnis ist die öffentliche Wohnraumförderung Studi- und Azubi-Förderer Nummer eins. Die Wohnungssuche darf nicht das Hauptfach für Auszubildende und Studierende sein und schon gar kein Grund, um die Entscheidung für oder gegen ein Studium oder eine berufliche Ausbildung an einem bestimmten Ort. Mit dem Förderergebnis werden erhebliche Investitionen in die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum allgemein und für das Studierendenwohnen im Besonderen geleistet“, erläutert Ministerin Scharrenbach.
Bezahlbare Wohnungen langfristig gesichert: Mietpreisbindungen ausgebaut
Erstmalig wurde im Förderjahr 2023 neben der Förderung von Bindungsverlängerungen auch der Förderbaustein zum Bindungserwerb in Anspruch genommen. Insgesamt konnten für 492 Wohneinheiten Bindungen durch die Bewilligung von mehr als 8,5 Millionen Euro erworben werden, davon 474 Wohnungen in Bochum. Gemeinsam mit bewilligten Bindungsverlängerungen für 438 Wohneinheiten können somit insgesamt 930 Wohnungen zu bezahlbaren Mieten wieder langfristig zusätzlich zur Verfügung gestellt werden.
Hintergrund
Mietpreisgebundener Mietwohnungsbau in Nordrhein-Westfalen
- 2022 lag der Anteil öffentlich-geförderter Wohnungen am gesamten Wohnungsmarkt in der Bundesrepublik Deutschland bei rund 1,09 Millionen Wohnungen. In Nordrhein-Westfalen belief sich der Bestand am 31. Dezember 2022 auf 433.802 preisgebundene Mietwohnungen. Damit liegen mehr als 40 Prozent aller bundesweit preisgebundenen Mietwohnungen in Nordrhein-Westfalen.
- Insgesamt hat sich der Rückgang des preisgebundenen Mietwohnungsbestands in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren deutlich abgeschwächt. Während der Bestand zwischen 2005 und 2015 in jedem Jahr durchschnittlich um rund 3,8 Prozent abnahm, flachte sich der Rückgang danach ab und lag 2022 bei 1,8 Prozent. In einzelnen Städten mit hohen Bedarfen konnte der Rückgang sogar umgekehrt werden. So sind in den Städten Bonn, Münster und Paderborn die Bestände preisgebundener Mietwohnungen im Jahr 2022 leicht angewachsen.
- Mit dem Förderergebnis 2023 von 11.854 Wohnungen kamen pro Tag rund 33 mietpreisgebundene Wohnungen neu in den Bestand.
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